Die Planung «Rue de Caractères»
Achse Bernstrasse-Aarbergstrasse-Ländtestrasse
Resultate Bedürniserhebung Aarbergstrasse
Zum Strassenabschnitt „Aarbergstrasse“ wurden die Bedürfnisse und Veränderungsvorschläge anlässlich den öffentlichen Spaziergängen vom 21. und 28. Oktober 2023, den Spaziergängen mit jeweils zwei Schulklassen des Gymnasiums Biel und der Schule BFB, dem Workshop mit Teilnehmenden des EBBN-Forums sowie der Online-Befragung aufgenommen. Daraus werden folgende Punkte für die Aufgabenstellung an die interdisziplinären Planerteams aufgenommen:
(+ Qualität / - Störung)
Sektor D - Kreuzung Aarbergstrasse-Ländtestrasse-Fischerweg (Jean-Jacques Rousseau-Platz)
- (-) Die Querung der Aarbergstrasse(/Ländtestrasse) sollte attraktiver und sicherer gestaltet und als Zugang zum See betrachtet werden - insbesondere sollte hier an die ältere Bewohnerschaft von der Residenz au Lac und an Kinder (Schulen und Kindergärten) gedacht werden.
- (-) Komplizierter und unsicherer Platz für Velofahrende: Der Platz sollte für alle Verkehrsteilnehmenden, insbesondere aber für Velos, sicherer gestaltet werden. Einbiegen auf die Hauptachse ist für Velos unsicher, da die Verkehrsführung unklar ist.
- (-) Kompliziertheit des Platzes lässt Potential für Begegnungszone nicht zu. Hier leben Menschen, dies sollte man merken. Es braucht eine komplette Umgestaltung des Platzes. Der motorisierte Verkehr sollte Raum abgeben, alternative Route für den Lastwagentransitverkehr geprüft und der Schleichverkehr in Quartiere verhindert werden.
- (+) Geschätzt werden der helle und offener Charakter, die charakteristischen Häuser, der Brunnen, Bänke und Bäume.
Sektor E - Kreuzung Aarbergstrasse-Marcelin Chipot-Strasse-Dr. Schneider-Strasse
- (-) Querung sei zu unsicher und die Grünphase zu kurz. Priorisierende Signalisation in Richtung Hafen und See und mehr Sicherheit auch für beeinträchtigte Menschen (spür-/ertastbare Querungsmöglichkeiten). Grundsätzlich soll hier die sanfte Mobilität priorisiert und das Tempo für den MIV reduziert werden.
- (+) Marcelin-Chipot-Strasse als Sozialraum soll (noch) besser genutzt werden. Der Charakter dieser Strasse könne beispielsweise über die Aarbergstrasse verlängert werden. Umsetzungsvorschläge waren eine Überführung für den Langsamverkehr (ähnlich EXPO 02) oder eine Unterführung für den MIV.
- (-) Marcelin-Chipot-Strasse als Sozialraum: Potential sei nicht ausgeschöpft, wobei erwähnt werden muss, dass die Strasse 2023 neugestaltet wurde. Noch mehr entsiegeln und Grünfläche/Bäume pflanzen, Schattenspender und Überdachungen für Aufenthaltsorte. Bessere Beleuchtung und/oder Konzept für allgemeine Sicherheit, und Sicherheit für Velos/Fussgänger*innen (Velowege sichtbarer gestalten mit separatem Belag). Die Schüler*innen der BFB, welche den Raum nutzten, bemängelten zudem: fehlende Verpflegungsmöglichkeiten, Schatten/Unterstand und Tische bei Bänken, zu heiss im Sommer, den Lärm, Unsicherheit, insbesondere bei Dunkelheit. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, (potenzielle) Synergien zwischen den Nutzungen effektiver und die Gestaltung ansprechender zu gestalten.
- (-) Hier fehle eine ÖV-Haltestelle – Nähe zum Bahnhof und der Schulen.
Sektor F - Guido-Müller-Platz
- (+) Park und Grünflächen sollen erhalten, zugänglicher und bestenfalls erweitert werden.
- (-) Die Verkehrsführung am Guido-Müller-Platz soll neu konzipiert werden. Dabei sollen die Bushaltestellen und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden überdacht werden. Abbiegen auf die Aarbergstrasse sowie auch das Abbiegen vom Reckweg auf die Bernstrasse seien heute unsicher für den Langsamverkehr. Als Vorlage soll das 4V-Konzept des Kantons dienen. Der Verkehr in Richtung Neuenburg könne aufgeteilt werden und die Einfahrt in Richtung Nidau könnte einspurig verlaufen. Der Platz ist für Velofahrende speziell unattraktiv: schlechte Signalisation, unsicheres Abbiegen auf die Aarbergstrasse und auch auf die Bernstrasse und die Gurnigelstrasse.
- (-) Guido-Müller-Platz als Sozialraum: Hier sollte ein Eingangstor zur Stadt/ein Übergang Nidau/Biel in beide Richtungen «zelebriert» werden. Er würde sich als Aufenthalts- und Begegnungsort eignen jedoch ist es zu lärmig, es braucht mehr Grünflächen, eine Temporeduktion und der Flüsterbelag sollte bis in die 30er Zone in Nidau weitergeführt werden.
- (-/+) Der Zugang zum Fluss Zihl und die Fuss-/Veloachse entlang der Gewässer sollten aufgewertet und Badestellen eingerichtet werden.
Allgemein
- Dieser Abschnitt hat eine wichtige sozialräumliche Bedeutung: Übergang Nidau/Biel und Zentrumsnähe (Stadt, Bahnhof, Bildungszentren, See und Zihl).
- Sofern nach der Neugestaltung noch Lichtsignalanlagen und Zebrastreifen vorhanden sein werden, sollte es an Kreuzungen in diesem Bereich für zu Fuss Gehende auch möglich sein diagonal zu queeren, so hätten diese gleichzeitig an allen Ampeln grün (Vergleich: Tokio).